Kleine Helfer leisten grosse Arbeit im Garten

Immer mehr wird der Pflanzenschutz mit chemischen Mitteln im Hausgarten in Frage gestellt. Um auf solche Einsätze verzichten zu können ist es wichtig die natürlichen Helfer im Garten zu fördern.

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Wenn Randbeete im Garten dicht mit mehrjährigen Stauden und Sträuchern bepflanzt werden, kann sich im Schutz der Pflanzung eine ganze Anzahl von nützlichen Kleintieren entwickeln. Die Voraussetzung dazu sind aber, dass die Pflanzung vom Frühjahr bis in den Herbst hinein nur wo nötig gestört wird (evtl. aufkommendes Unkraut entfernen, verblühte Blüten und abgedorrte Pflanzenteile ausschneiden). Der Boden sollte nicht bearbeitet werden, damit die Wurzelbereiche, wo sich Kleintiere im Herbst zurückziehen, nicht gestört werden. Der Rückschnitt der abgedorrten Pflanzenteile bei Stauden erfolgt im Herbst oder im zeitigen Frühjahr. Dabei sollten leere Flächen über den Winter mit Schnittmaterial oder Reisig immer abgedeckt werden (Schutz für Insekten und gegen Katzenkot).

Hummeln und Bienen

Ihnen kommt eine besondere Bedeutung zu. Sie übernehmen ab Vegetationsbeginn die Bestäubung der Blüten und stellen so den Ertrag von Früchten und Samen sicher. Dazu sammeln sie ihr eigenes Futter und produzieren Honig (Honigbiene).

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Im Garten haben sich Erdhummel aufgehalten. Hier das verlassene Brutnest.

Während die Zuchtbiene in ihrem Volk geschützt überwintert, suchen sich Hummeln und Erdbienen ihren Überwinterungsplatz im Garten oder anderswo. Leere Mäusegänge oder angelegte Überwinterungshilfen dienen ihnen, die vegetationslose Zeit zu überdauern. Sie suchen ihren Platz im Wurzelbereich von Dichtpflanzungen. Nicht selten kann man während der Vegetationszeit auch Hummelnester der Erdhummel und Erdbienen beobachten, wo eine neue Generation heranwächst.

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Igel

Er ist ein Vielfrass und liebt Schnecken und anderes Gewürm.
Im Dickicht einer Randbepflanzung, wo er sich über Tag gut verstecken kann und sicher ist von Störefrieden (Hunde o.a.) hält er sich besonders gerne auf und bleibt auch dort in der Nacht, wenn er aktiv auf Schneckenjagd geht.
Findet er einen geeigneten Platz, so kann er auch seine Jungen im Garten aufziehen. Zum Überwintern braucht er einen trockenen und geschützten Platz (Igelhaus, Stroh- oder Laubhaufen unter Vordach, Tomaten- oder Gartenhaus).

Marienkäfer

Sowohl Jungtiere wie ausgewachsene Käfer ernähren sich vorwiegend von Blattläusen. Sie halten sich gern im Schutz von Dichtpflanzungen auf und suchen sich über Tag ihre Beute auf Nutz- und Zierpflanzen.
Im Herbst verkriechen sie sich in Erdzwischenräume von lockeren Wurzelgebilden und gehen dann in die Winterstarre über bis sie von der wärmenden Frühjahrssonne wieder geweckt werden. Steht ihnen im Garten eine gut bewachsene Fläche zur Verfügung so bleiben sie dort und sind auch da, um im Frühjahr die ersten Läusekolonien zu dezimieren.

Spitzmaus

Ihr Speisezettel beinhaltet Würmer aller Art, Schneckeneier und kleine Schnecken.
Sie hält sich vorwiegend im Bereich vom Kompost auf und überwintert dort auch gerne. Ihre Jungen wirft sie im Schutz eines Komposthaufens wo das Nahrungsangebot am grössten ist.

Spinnen

Sie sind Insektenfresser. Alles was sich in ihrem Netz verfängt wird gnadenlos verspeist. Dazu gehören Mücken (Trauermücken, Fliege der Möhrenfliege, Mücke der Lauchmotte u.a.m). Die Spinnen suchen im Herbst kleine Erdöffnungen, meistens in lockeren Wurzelgeflechten auf um dort in der Winterstarre zu überwintern.

Erdkröten

Erdkröten können sich den Sommer über in dicht bepflanzten Flächen aufhalten. Schneckeneier und Insekten gehören zu ihrem Speiseplan. Zum Überwintern verlassen sie den Garten und suchen sich Plätze auf, wo sie sich eingraben können um vor tiefen Temperaturen geschützt zu sein.

Ohrwurm

Er ist ein gefrässiger Läusefresser. Fehlt es ihm einmal an Läusen so kann er sich auch von Blüten- und Kelchblättern ernähren. Er überwintert und vermehrt sich im Schutz von Kompakten Wurzelgeflechten wie jene des Oregano.

Grosser Laufkäfer oder Lederkäfer

Dieser ernährt sich von kleinen Bodentieren und kleinen Schnecken. Sind ein paar Käfer zusammen, können sie auch einmal eine grössere Schnecke anfallen und verspeisen. Sie halten sich im Schutz von dichten Dauerpflanzungen auf und überwintern im Boden.

Mäusewiesel

Das lange, schmale Tier bewegt sich gerne im Schutz von Dichtpflanzungen. Stösst es auf Mäusegänge, verschwindet es und geht auf Mäusejagd. Dabei ist ihm keine Maus zu gross. Wie die Mäuse, überwintert das Wiesel in Erdgängen ohne zusammenhängenden Winterschlaf.