Gartenplanung

Die Gartenplanung den Bedürfnissen anpassen

Das Neujahr ist vorüber. Jetzt, wenn noch etwas Zeit und Ruhe vorhanden ist, soll das neue Gartenjahr geplant werden. Dabei sollen nicht nur Erfahrungen vom letzten Jahr, sondern auch die Bedürfnisse von diesem Jahr miteinfliessen.

Die Planung, um den Garten im neuen Jahr zu gestalten, sollte früh in Angriff genommen werden. Dabei fliessen nicht nur die Erfahrungen vom letzten Gartenjahr in die Planung ein, sondern auch neue Ideen. Veränderungen in den Bedürfnissen der Familie und der Mitwelt führen oft dazu, den Garten, das Gartenbild neuen Gegebenheiten anzupassen.

So können ganz neue Gartentypen entstehen wie zum Beispiel:

Der repräsentative Garten

Wo Agrotourismus betrieben wird, ist auch der Garten ein Aushängeschild. Dieser soll sich durch Schönheit und Vielfalt auszeichnen. Bei der Auswahl der Blumen sollen starke, leuchtende Farben gewählt werden. Rittersporn, Lupinen, Margriten, Phlox, Dahlien, Staudenastern u.a.m. sollen in den Randbeeten stehen um dem Besucher zu zeigen, wie schön dass Gärten sein können. Auch die Blumenbeete am Eingang eines Gartens können diesen Anblick verstärken wenn diese im Frühjahr mit einer Mischpflanzung aus Vergissmeinnicht, Bellis und Stiefmütterchen, verschönert mit nicht zu viel Zwiebelgewächsen wie Osterglocken, Tulpen u.a.. bepflanzt werden. Die Sommerbepflanzung kann ohne weiteres mit einfach blühenden Tagetes mit einem Kontrastblau (starkes Blau von Salvien, Lobelien u.a.) gestaltet werden. Kontraste in einem Blumenbeet lassen helle und dunkle Farben leuchten.
Gemüse, Kräuter und Gartenobst sollten in einem solchen Garten nicht fehlen. Sie zeigen glaubhaft auf, dass nicht nur die Schönheit, sondern auch der Nutzen des Gartens gelebt wird. Das macht Eindruck auf den Betrachter.

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Der Wohlfühlgarten

Ganz anders als der repräsentative Garten ist der Wohlfühlgarten. Zwar findet man auch Beeren und Gemüse im Garten, aber Farben, Formen und Duft stehen hier im Vordergrund. Blumen mit hellen Farben stehen hier im Vordergrund. Beim Blau wird eher ein gebrochenes Blau, azur Blau oder blau-weiss gewählt. Diese Farben beruhigen. Grelle Farben, die beleben, fehlen oft. Stark duftende Kräuter und Blumen werden in die Zierpflanzungen integriert. Helle Farben, aber auch zarte Düfte steigern das Wohlbefinden des Betrachters. Ein Wohlfühlgarten ist nicht in erster Linie auf die Produktion ausgelegt. Und doch stärken einige Gemüse das Wohlgefühl wenn man mit den Blättern in Kontakt kommt. Das wird dann klar, wenn Menschen einen Wohlfühlgarten betrachten, denen die Sehkraft fehlt. Sie geniessen die Düfte und sie geniessen die verschiedenen Tastmöglichkeiten bei den Gemüsen. Die Kühle eines Steilmangold- oder Kabisblattes, die Wärme eines Fenchelblattes, das Rauhe eines Kartoffelblattes oder das leise Knistern von Salatblättern lassen das Begehen eines Wohlfühlgartens zum Erlebnis werden.
Aber auch der gesunde Mensch fühlt sich wohl in einem solchen Garten. Er findet Ruhe vom gestressten Alltag, findet zu sich selbst zurück und kann sich inmitten von Blumen, Kräutern und Gemüse so richtig erholen. Hier finden sich auch Arbeiten, die besonders beruhigend wirken wie Verblühtes aus den Blumen ausschneiden, Unkraut zupfen, Stauden aufbinden, aber auch Ernten. Gartenarbeiten nach einem gestressten Alltag wirken entspannend. Durch die Abgrenzung eines Zaunes mit Tor wird der Garten zu einer intimen Fläche wo der Mensch allein sein kann wenn er das Bedürfnis hat.

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Gartenarbeit entspannt nach einem strengen Arbeitstag

Der ruhige Garten

Zwar lehnt sich dieser an den Wohlfühlgarten an. Die Pflanzen sind aber speziell ausgewählt. In einem ruhigen Garten sollen sich vorwiegend alte und kranke Menschen bewegen können. Wem das Gemüt zu schaffen macht, soll hier Ruhe und innere Ordnung finden. Eine Studie von kanadischen Forschern hat ergeben, dass Leute mit Depressionen viel schneller wieder daraus herausfinden, wenn sie sich regelmässig in einem ruhigen Garten aufhalten. Der ruhige Garten kann ein gemischter Garten sein. Die Auswahl der Blumen richtet sich aber nach deren Ausstrahlung. So finden sich in den Pflanzungen viel Lavendel, Zitronellen (Aloysia), Zitronenmelisse, Thymian, Kräutersalbei, Oregano, und Johanniskraut. Aber auch Ringelblumen, Kornblumen, Löwenmäulchen und Sonnenblumen finden Eingang in die Pflanzungen. Die gedämpften Blütenfarben aber auch der Duft der Kräuter wirken beruhigend auf den Menschen, das Gelb oder Orange der Ringelblumen und das Blau der Kornblumen sind Farben der Hoffnung und die Sonnenblumen mit ihren starken Farben, besonders das Gelb, strahlen Mut und Vertrauen aus.

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Kräuter gehören in einen Garten. Sie wirken beruhigend und ausgleichend. Hier Borretsch dessen Blüten frisch gepflückt und gegessen werden. (wirken blutreinigend und hautstraffend=gegen Faltenbildung)

Wann ist ein Garten gut geplant?

Ein Garten ist dann gut geplant, wenn die Gestaltung den Vorstellungen des Bewirtschafters, der Bewirtschafterin entspricht. Bewirtschafter und Besucher sollen sich darin wohlfühlen und die entsprechenden Sinne erleben können. Dabei darf die Gartenarbeit aber nicht zu einer Überforderung der Kleingärtnerin, des Kleingärtners führen.