Erkennen, regulieren, vorbeugen

Störungen und Krankheiten an Kulturpflanzen im Garten und auf Terrassen können immer wieder vorkommen. Wichtig ist, dass sofort gehandelt und nicht zugewartet wird.

Die Ursachen welche für das Auftreten von Wachstumsstörungen, Krankheiten und Schädlingen verantwortlich sind, sind nicht immer gleich. Je nach Wetter, Kulturpflege, Arten oder Sorten können diese verschieden sein. Wichtig ist für jeden Kleingärtner, jede Kleingärtnerin diese Störungen zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Bodenschädlinge

Raupen wie Engerlinge, Raupen des Junikäfers u.a. können in diesem Jahr besonders stark auftreten. Durch die lange Trockenzeit nützten weder Schadpilze noch Nematoden, weil diese nur in feuchten Böden Raupen anfallen und ausser Gefecht setzen können. Deshalb ist es wichtig bei welken Salatpflanzen das Bodenumfeld fünf bis zehn cm tief sorgfältig abzusuchen, die Raupen einzusammeln und zu entsorgen.

Wird eigene Komposterde oder Gartenerde für eine Erdmischung für Balkonpflanzen gebraucht, ist es vorteilhaft die Erde zu sieben und eventuelle Raupen herauszulesen.

Um Wurzelläusen bei Salaten oder einjährigen Kräutern vorzubeugen ist es wichtig, diese stets feucht zu halten. Eine Gründüngung kann ebenfalls mithelfen diese schädlichen Insekten in Schach zu halten.

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Salat mit Gründüngung, hier können sich kaum Wurzelläuse entwickeln.

Pilzkrankheiten (Rost und Mehltau)

Die Trockenheit und die für die Jahreszeit hohen Temperaturen haben vor allem den Befall mit Mehltau bei kleinen Obstbäumen, bei der Goldmelisse und anderen Kulturpflanzen begünstigt. Befallene Pflanzen werden möglichst bald mit Backpulver (15gr auf 3Liter Wasser), Schwefel oder Fenchelöl Andermatt Biogarten) wiederholt gespritzt. Wird Fenchelöl regelmässig (alle 10-14 Tage) eingesetzt, breitet sich die Krankheit nicht mehr weiter aus. Fenchelöl kann auch bei Rosen bereits vorbeugend eingesetzt werden um Rost, Sternrusstau und Mehltau während des Sommers zu vermeiden.

Damit sich Rostflecken bei Palmen, Rhododendren u.a. nicht weiter ausbreiten, lohnt sich eine Behandlung mit Kupfer (2gr auf ein Liter Wasser). Nach zwei Wochen regelmässig Fenchelöl einsetzen wie bei den Rosen.

Blattfall bei Oliven, Hibiscus, Oleander und Zitrus

Im Topf, geschützt überwinterte Pflanzen können dazu neigen, ihre Blätter jetzt, wo sie wieder den natürlichen Gegebenheiten ausgesetzt sind, zum Teil abzuwerfen.

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Das lose Laubkleid des Mandarinenbäumchens wird bald wieder dichter.

Wenn die Pflanzen im Winterquartier nicht übermässig gegossen wurden (Wurzelfäule) und auch nicht vertrocknet sind (die Rinde der Äste ist nicht geschrumpft und beim leichten Schaben mit einem Messer erscheint die Schicht unter der Rinde (Borke) noch grün), so handelt es sich um eine ganz natürliche Reaktion. Das Antreiben kann für solche Pflanzen wie ein Schock wirken mit dem Resultat, dass sie einen Teil des Laubes fallen lassen.
Die Pflanzen treiben aber nach kurzer Zeit erneut aus und ihr Laubkleid wird wieder vollständig.

Mangelerscheinungen im Zusammenhang mit den Nährstoffen

Im Frühjahr zeigt sich eine Mangel an gewissen Nährstoffen sehr schnell.

Wird der Spinat gelb, so ist die Kalkversorgung meistens ungenügend. Deshalb ist es wichtig, dass die Flächen wo Spinat gesät oder Kohlgewächse gepflanzt werden, im frühen Frühjahr genügend mit Kalk (Holzasche 2 Handvoll auf 1m² oder Meeralgenkalk, Anwendung auf der Packung beachten) versorgt werden. Wie Spinat sind auch die Tomaten auf genügend Kalk angewiesen. Zu wenig Kalk verursacht bei den Früchten der Tomaten die sogenannte Spitz oder Blütenendfäule. Deshalb sollte auch im Tomatenhaus die Erde vor der Pflanzung mit genügend Kalk (Düngekalk oder Meeralgenkalk) versorgt werden. Sollten die ersten Früchte trotzdem vom Spitz her faulen, dann sofort ‚AminoCa‘ (Andermatt Biogarten) einsetzen.

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Der sattgrüne Spinat deutet auf eine gute Kalkversorgung hin. Ist eine gute Vorkultur für Kohlgewächse oder Tomaten.