Die Christrose

Ist im Herbst der Garten leer und die letzten Herbstblüher dem Frost zum Opfer gefallen, dann reifen die Knospen der Christrose ihrer späten Blüte entgegen.Die Christrose – Helleborus niger (echte Christrose) – ist der letzte Blüher im Gartenjahr.

Und auch da blüht sie nur, wenn sie in der Zeit der Knospenreife und der Blüte entsprechend geschützt wird. Die immergrünen, fussförmig geteilten Blätter, die weissen Blüten, die sich nach und nach rötlich verfärben und die gelben Honigblätter (Pollenblätter) verleihen dieser Pflanze und ihren Blumen in dieser kahlen Jahreszeit einen besonderen Reiz. Christrosen auf Advent und Weihnachten sind ausserordentlich beliebte Blumen. Es ist als würden sie die Botschaft vom Wachsen und Blühen über den Winter hinaus bis in das Frühjahr hinein tragen.

Die Kultur der Christrose

Die Christrose ist eine mehrjährige Blütenpflanze. Sie gedeiht in einem humusreichen und gut mit Kalk versorgten Boden besonders schön. Schattige bis halbschattige aber milde Standorte haben es ihr besonders angetan. Wo sie voll der Sonne ausgesetzt ist, sollte sie im Sommer während der heissesten Zeit leicht schattiert werden.
Die Christrose wächst langsam. Sie möchte ungestört über Jahre am gleichen Standort stehen bleiben.
Die Nährstoffe werden ihr im Frühjahr in Form von organischem Blumendünger oder Kompost (1 Schaufel pro m2) verabreicht.
Der Boden wird nur im Frühjahr leicht aufgerissen sonst sollte eine Lockerung des Bodens unterlassen werden.

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Christrosen auf Weihnachten

Unser Klima lässt es nur selten zu, dass Christrosen (die echte Christrose) auf Weihnachten blühen. Um trotzdem eigene blühende Christrosen auf Advent bis Weihnachten zu haben, kann folgendes Vorgehen empfohlen werden:

Mehrere Christrosenpflanzen werden über drei bis vier Jahre an einem guten Platz im Garten kultiviert. Sind die Pflanzen in dieser Zeit gut gewachsen und im November besetzt mit reifenden Blütenknospen wird eine Pflanze, bevor der Boden zugefriert, ausgegraben und in eine Schale gepflanzt. Die Schale hell und kühl, später mässig warm (10-15°C) aufstellen. Die Erde ständig feucht halten. Die Blüten öffnen sich nun nach und nach. Möchte man die Wirkung der blühenden Christrose noch verstärken, so wird die Schale mit dunkelgrünem Tannenreisig ausgesteckt. So hält die blühende Christrose meist über Weihnachten-Neujahr.
Sind die Festtage vorbei und die Blumen verblüht, wird der Christrosenstock, wenn immer möglich, gleich wieder in den Garten gepflanzt und mit Schnee oder Tannenreisig zugedeckt. Dort verbleibt die Christrosenpflanze wieder, bis sie erneut erstarkt ist und Jahre später wieder nach dem gleichen Vorgehen auf Weihnachten zum Blühen gebracht wird.
Ist es, z.B. wegen Dauerfrost, nicht möglich, die abgeblühte Christrosenpflanze an ihren alten Standort im Garten zurück zu verpflanzen, dann sollte sie hell, kühl und nicht zu nass gehalten werden, bis sie in den Garten zurückgebracht werden kann. (pst)