Prächtige Herbstblüher im Garten

Gewiss, der Sommergarten mit seinen kräftigen Farben und Blumenformen verblüht langsam. Nun bestimmen die nicht weniger üppigen Nachsommer und Herbstblüher das Gartenbild.

Mit dem Ende des Sommers ist das Gartenjahr im Blumengarten noch lange nicht vorbei. Nun gestalten die Herbstfarben das Gartenbild. Dahlien, Herbstanemonen, Rudbeckien und nicht zu vergessen die prächtig blühenden Gewürz- und Heilkräuter stellen jetzt ihre Farben zur Schau. Eine Wohltat für den Menschen, aber auch für das Heer von Insekten, allen voran Bienen, Wildbienen und Hummeln. Sie versuchen möglichst viel vom letzten Nektar, von den letzten Pollen zu erhaschen. Für das überleben der Wildinsekten ist die Herbsttracht von grosser Bedeutung. Bei Neupflanzungen, Umänderungen und Ersatzpflanzungen im Staudenbeet sollte der Zier, dem ökologischen Nutzen und der zusätzlichen Verwendung Rechnung getragen werden.

Bei den Herbstblumen gibt es Einige Arten die wegen ihrer langen Blütezeit und dem ökologischen Wert besonders hervorstechen:

Dahlien

Sie ist die Königin der Blumen im Herbst. Dahlien die nicht zu früh gepflanzt worden sind (Mitte bis Ende Mai) prägen mit ihren vielen Farben und Forman den Garten bis die ersten Herbstfröste der Pracht ein Ende bereiten. Sie sind nicht anspruchslos in der Pflege und haben mit ihren prächtigen Farben, die auch oft als übermut des Herbstes bezeichnet werden, einen überaus hohen Zierwert. Bei früh gepflanzten Dahlien (Ende April bis Mitte Mai) müssen die verblühten Blumen ständig ausgeschnitten werden um neue Blüten zu fördern, sonst kommen immer weniger Blüten nach und sie stehen im Spätherbst eher farblos da. Sorten mit offenen Blütenständen sind besonders wertvoll für Insekten.

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Dahlie mit Wildbiene
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Offenblütige Dahlie mit Hummeln

Sedum

Wer kennt sie nicht, die grosse Fetthenne (z.B.Sedum Herbstfreude) deren grosse Dolden jetzt zu blühen beginnen. Kaum sind die ersten Teilblüten offen werden diese von Bienen besucht.
Die Kultur ist sehr einfach. Entweder kauft man im Herbst oder Frühjahr eine Pflanze oder man lässt sich diese im Frühjahr von einer/einem Bekannten schenken. Ein guter Gartenboden ist der beste Garant für einen guten Start. Sind sie eingewurzelt so vermehren sie sich über Jahre prächtig, so dass immer wieder vom Wurzelstock Teile abgebrochen werden können um die Pflanze weiter zu vermehren.
Die jungen Triebe im Frühjahr lassen sich auch einem Frühjahrssalat beimischen.

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Kaum öffnen sich die Blüten beim Sedum, sind die Bienen da

Oregano

Der wilde Majoran, der als Pizzagewürz (verdauungsfördernd) bekannt ist, fehlt wohl in keinem Garten. Während der Blütezeit erfreut sich ein ganzes Heer von Kleininsekten über dessen Blütenstaub und Nektar. Bienen, Wildbienen aber auch verschiedene Falter suchen sich beim blühenden Oregano ihre Nahrung zusammen. Wer einmal an einem milden Spätsommer- oder Frühherbstabend das emsige Treiben beim blühenden Oregano beobachtet, kann erahnen wie gross dass der ökologische Wert dieser Heil- und Gewürzpflanze sein muss.

Oregano ist einfach in der Kultur. Einmal gepflanzt, vermehrt er sich durch Samen selber ohne jedoch zu verunkrauten. Er ist ein dankbarer Bodenbedecker im Staudenbeet und hält die Entwicklung von Wildwuchs (Unkraut) zurück. Seine Blütezeit erstreckt sich von Mitte Sommer bis tief in den Herbst hinein. Während des ganzen Sommers, aber besonders in der Blütezeit, werden kleine Mengen Kraut einem Kräutertee beigemischt. Durch seine verdauungsfördernde Eigenschaft wirkt er beruhigend auf den Körper. Deshalb sollte Oregano auch in keinem Beruhigungstee fehlen.

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Oregano blüht bis tief in den Herbst hinein

Bohnenkraut

Hier ist das mehrjährige Bohnenkraut (Bergbohnenkraut) gemeint. Gegenüber dem Einjährigen Bohnenkraut bringt dieses gewisse Vorteile mit sich.
Es ist eine ausgezeichnete Staude für in das Staudenbeet oder die Gefässkultur. Es blüht eher in der zweiten Hälfte des Sommers bis tief in den Herbst hinein. Polsterbildende Arten blühen bis zum Frostbeginn.
In der Hauptblütezeit wird die Pflanze von Bienen und anderen Insekten richtig umschwärmt.
Die Erntezeit des Krautes beginnt im frühen Sommer und endet, weil Teile der Pflanze grün bleiben, erst tief im Winter.
Ihre prächtig weissen, kleinen Blüten bilden eine wunderschöne Ergänzung zu farbigen Herbstastern, Oregano oder Ysop.
Winterbohnenkraut wird im Frühjahr zugekauft, dann vermehrt es sich selber weiter. Die Kultur ist einfach und der ökologische Nutzen im Staudenbeet gross. Als Heilpflanze wirkt dieses Bohnenkraut verdauungsfördernd in Salaten, gekochten Gerichten, Tee oder Apérowein.

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Winterbohnenkraut als Zier- und Gewürzpflanze hat aber auch einen sehr hohen ökologischen Wert

Ysop

Diese Heil- und Gewürzpflanze steht den voran beschriebenen Herbstblumen in keiner Weise nach. Ysop ist leicht zu kultivieren und gedeiht wunderbar im dichten Staudenbeet, aber auch in Gefässen. Er muss meistens nur einmal gepflanzt werden und vermehrt sich in der Folge selber.

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Ysop ist besonders wertvoll als Gewürz-, Heilkraut und als Trachtpflanze für Insekten