Winterschnitt an Beerenobst und Blütensträuchern

Es wird doch wieder Frühling werden

Kälte, Schnee und gefrorener Boden halten den Austrieb von Bäumen und Sträuchern zurück. Trotzdem sollte der Winterschnitt an Beerenobst und Blütensträuchern bis Mitte Monat abgeschlossen sein.

Beeren

Bei den Sommerhimbeeren werden – sofern diese Arbeit nicht schon im Herbst ausgeführt wurde – die alten Ruten (mit Fruchtständen) flach über dem Boden weg geschnitten. Von den jungen Ruten werden auf 8-10Stk pro Laufmeter ausgedünnt und an das Erziehungsgerüst geheftet.

Wo Herbsthimbeeren noch nicht geschnitten sind jetzt alle Ruten flach über dem Boden weg schneiden.

Stachel-, Josta- und Johannisbeersträucher auf ca 12 Bodentriebe ausdünnen. Dabei darauf achten dass möglichst alte Triebe (schwarze Farbe und aufgesprungene Rinde) flach über dem Boden abgeschnitten werden. Weggeschnittene Triebe mit Jungtrieben (helle Farbe) ersetzen. Überzählige Jungtriebe ebenfalls über dem Wurzelwerk wegschneiden. Im oberen Bereich des Strauches möglichst wenig schneiden um das Wachstum unter Kontrolle zu halten.

Bei Stachel- und Johannisbeerbäumchen die Krone auslichten. Mitteltrieb und vier bis fünf Hauptäste auswählen. An diesen die auf der Unterseite stehenden Triebe stehen lassen. Stark aufrecht wachsende Triebe die auf der Oberseite der Äste stehen in der Regel ganz wegschneiden. Die Krone muss von oben her gut ausgelichtet sein und einen guten Lichteinfall zu gewährleisten.

Brombeeren, Japanische Weinbeeren, Dorman Red, Thaybeeren Bei diesen Beerenarten werden, wie bei den Sommerhimbeeren, die alten Ruten (mit Fruchtständen) weg geschnitten. Von den jungen Trieben vier schöne Ruten auswählen und an das Stützgerüst binden. Seitentriebe bis auf 1cm zurückschneiden. Überzählige Ruten flach über dem Boden weg schneiden.

Holunder : Die Hälfte der alten Triebe (Aeste mit Seitentrieben) bis auf eine junge Rute (ohne Seitentriebe) wegschneiden. Fünf bis sieben Triebe stehen lassen.

Sonstige Pflege im Frühjahr

Nach dem Schnitt Beeren grob ausjäten. Sobald er Schnee weg und der Boden auf -gefroren ist wird die Frühjahrsdüngung verabreicht. Pro m2 1-1 ½ Handvoll organischer Beerendünger streuen. Wo im Herbst der Wurzelbereich mit Stallmist abgedeckt worden ist, Düngermenge halbieren.

Nach dem Düngen den Wurzelbereich der Beeren mit einem holzigen Mulch (gelagerte Holzhäcksel, Chinaschilf, Baumrinde, angerotteter Laubkompost usw.) abdecken (hält Unkrautentwicklung zurück). Wird nur Holzhäcksel verwendet so sollten etwas Hornflocken oder Hornmehl (eine kleine Handvoll pro m2) darüber gestreut werden um einen Stickstoffmangel bei den Beeren zu vermeiden.

Heidelbeeren

Hier erfolgt ein Schnitt erst nach einer guten Anfangsentwicklung, etwa ab dem vierten Jahr. Die Heidelbeeren werden vorwiegend im oberen Strauchbereich ausgelichtet. Dabei werden alte Partien (stark verästelte Triebe mit dürren Spitzen) bis auf einen jungen Seitentrieb (meistens Ruten mit wenig aber starken Seitentrieben gelbgrüner bis roter Farbe) zurückgeschnitten.

Bodentriebe werden nur zurück geschnitten wenn der Strauch von unten her mehr als 8-10 Triebe aufweist.

Nach dem Schnitt erhalten Heidelbeeren ebenfalls 1 – 1 ½ Handvoll organischen Beerendünger. Dazu sollte das während des vergangenen Jahres zusammen gesackte Moorbeet mit einem Holzhäcksel-Laubgemisch wieder aufgefüllt werden.

Blütensträucher

Im Frühjahr blühende Sträucher, die einen Auslichtschnitt verlangen (Forsythien, Spireen, Kolkwitzien, Zierjohannisbeeren u.a.), werden jetzt nicht mehr ausgeschnitten. Die Blütenpracht soll ja so richtig zur Geltung kommen. Hier erfolgt der Schnitt erst während der Vegetation im Juni oder im folgenden Herbst, wenn die Blätter gefallen sind.

Sommerflieder, Freilandfuchsien, Potentilla u.a. blühen am einjährigen Holz und können auch jetzt noch zurück geschnitten werden. Sommerflieder auf 60 cm, Freilandfuchsien, Potentilla u.a. auf 10-15 cm.

Blütensträucher im Garten werden nicht speziell gedüngt. Sie profitieren vom Kompost oder vom Dünger der für die Unterpflanzung verwendet wird.

Rosen

Diese werden frühestens ab Mitte März zurück geschnitten.

Beet- und Bodenbedeckerrosen auf ca 15cm

Bei Kletterrosen werden nur die Seitentriebe auf 10cm eingekürzt und das dürre Holz ausgeschnitten. Überzählige Jungtriebe flach über dem Boden wegschneiden.

Bei den Wildrosen nur dürres Holz und zu lange, überzählige Jungtriebe ausschneiden. Stark hängende Partien können ebenfalls bis auf den nächsten schönen Seitentrieb aufgeschnitten werden. Darauf achten, dass Wildrosen nicht zu dicht werden. Nicht mehr als acht bis zehn Bodentriebe stehen lassen. Den Rest flach über dem Boden wegschneiden.

Mit den Rosen können auch gleich die mediteranen Pflanzen wie Lavendel, Rosmarin, Salbei u.a. zurück geschnitten werden. Junge Lavendel auf 10cm zurück schneiden, alte Lavendelsträucher junges Holz bis auf 3-5cm über den alten, stark verholzten Bodentrieben einkürzen. Bei der Salbei gleich vorgehen.

Rosmarin nur verdorrte Triebe und zu dichte Partien ausschneiden.

Auch Rosen und ausgepflanzte mediterane Pflanzen werden nach dem Schnitt gedüngt.

Müssen Beeren und Blütensträucher wirklich geschnitten werden?

Ja! Ein regelmässiger Schnitt fördert das Wachstum, den Blütenansatz und die Fruchtbildung eines Strauches. Ein regelmässig geschnittener Strauch bleibt in der Regel wuchsfreudig und leistungsfähig. Ein vorzeitiges Altern wird durch den Schnitt verhindert. Durch den Schnitt wird bei den Beeren auch die Fruchtqualität verbessert.

Gepflegte Blüten- und Beerensträucher sind der Stolz der Kleingärtnerin/des Kleingärtners.