Mit weniger Rückenschmerzen den Garten bearbeiten

Schon bald beginnt das neue Gartenjahr. Zweckmässige Gartenwerkzeuge für die Bodenbearbeitung sollten jetzt überprüft und womöglich ergänzt werden.

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Handliche und Rücken schonende Werkzeuge für die Bearbeitung des Bodens im Garten sind wichtig. Rückenschmerzen während der Gartenarbeiten werden oft durch unzweckmässige Gartenwerkzeuge oder durch eine falsche Arbeitshaltung ausgelöst. Bis auf wenige Ausnahmen sollten nur Werkzeuge mit langen Stielen, die ein aufrechtes Arbeiten erlauben, zum Einsatz kommen.

Gartenkräuel

Ist eines der wichtigsten Geräte zur Bodenbearbeitung im Garten. Mit ihm werden im Frühjahr und Sommer die zu bestellenden Beete gut gelockert und Saat- bez. Pflanzbereit gemacht. Der lange Stiel sollte kräftig und gut mit dem Kräuel verbunden sein. Lose Kräuel am Stiel möglichst vermeiden da durch die überflüssige Bewegung des Kräuels der Rücken durch den verkanteten Aufschlag zusätzlich belastet wird. Abhilfe schafft meistens schon ein Halbtägiges Wasserbad damit das Holz des Stielendes aufquillt, der Hohlraum des metallenen Kräuelansatzes wieder ausfüllt und der Kräuel wieder fest am Stiel sitzt.

Einzinker, Dreizinker, Gartenhäueli

Dies sind drei typische Lockerungswerkzeuge die während der Vegetation in bereits angebauten Beeten zum Einsatz kommen. Der Dreizinker wird zwei Wochen nach dem Pflanzen oder sobald eine Saat aufgegangen ist, durch die Zwischenräume der Reihen gezogen um den Boden zu lockern. Bei trockenem Wetter sterben so die gelösten, keimenden Unkräuter ab. Der Einzinker kommt in den Reihen zwischen den gepflanzten Setzlingen, zwei bis drei Wochen nach dem Pflanzen, zum Einsatz. Beides sind sehr effiziente Werkzeuge im Garten bei deren Gebrauch die Wirkung gross (lockern und jäten zugleich), die Beanspruchung des Rückens aber klein ist, da kein Schlag entsteht. Das Gartenhäueli, das auf einer Seite eine herzförmige oder eckige Klinge aufweist wird heute vorwiegend zum anwalmen von Kartoffeln, Kohlgewächsen u.a.m. eingesetzt. Als Lockerungsgerät eingesetzt belastet dieses Gerät gerne auch die Wirbelsäule durch den Hackaufschlag und den in der Länge begrenzten Stiel.

Pendelhacke

Anstelle des Gartenschabers kommt mit Vorteil die Pendelhacke mit ihrer scharfen Klinge, die sich durch ein Gelenk am festen Teil des Werkzeuges bewegt, zum Einsatz. Droht ein Gartenbeet zu verunkrauten, so wird mit der Pendelhacke schnell das Unkraut in den Zwischenräumen abgeschabt. Auch die zur Verunkrautung neigenden Gehwege können mit leichterem Kraftaufwand als mit dem Gartenschaber sauber gehalten werden.

Stechschaufel

Wo spezielle Arbeiten ausgeführt werden müssen, wie Sträucher und Bäume pflanzen, Stauden entfernen oder gar Flächen mit dichter Grasnarbe umstechen o.a.m. ist die Stechschaufel mit dem langen Stiel das richtige Werkzeug. Das abgerundete und zugespitzte Stechblatt vermindert den Kraftaufwand und erleichtert ein sauberes Arbeiten. Der lange Stiel erlaubt auch ein aufrechtes Arbeiten. Auf den Spaten mit dem breiten, eckigen Blatt und dem kurzen Stiel sollte man möglichst verzichten, da dieser ein Arbeiten nur in halbgebückter Form erlaubet, was dem Rücken nicht zuträglich ist.

Mistgabel

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Wer im Herbst anstelle der Grabgabel die Mistgabel einsetzt um den Boden tief zu lockern oder umzugraben, wird das in Zukunft immer wieder tun. Die Mistgabel hat einen langen Stiel und erlaubt ein aufrechtes Arbeiten. Beim einstechen vermindert sich der Wiederstand des festen Bodens durch die schmalen Zinken bedeutend. Wird nun beim Brechen der Scholle der lange Stiel noch über den Oberschenkel geführt (Hebelwirkung), verringert sich die negative Kraft auf die Wirbelsäule auf ein Minimum.

Rosengabel

Es ist eine Grabgabel mit nur zwei Zinken. Während man früher damit die Erde bei den Rosen gelockert hat, unterlässt man diese Arbeit heute. Die Rosengabel kommt vorwiegend in Staudenbeeten zum Einsatz, wo nur kleine Flächen gelockert werden sollen, um einzelne Pflanzen zu pflanzen. Es ist das ideale Werkzeug dazu. Die Rosengabel hat zwar nur einen Kurzen Stiel. Man sticht aber nur leicht in den Boden ein. Die Arbeitshaltung ist mehr oder weniger aufrecht und der Rücken wird durch sorgfältiges einstechen kaum beansprucht.

Arbeitshaltung

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Gartenwerkzeuge können noch so gut sein und sich für die entsprechenden Arbeiten Rücken schonend einsetzen lassen. Wenn es aber an der Arbeitshaltung fehlt, nützt alles nichts. Es ist wichtig darauf zu achten, dass nicht mit einer verdrehten Wirbelsäule gearbeitet wird. Deshalb ist es wichtig, immer so zu stehen, dass man sich der Arbeitsfläche zuwendet und nicht in Gefahr kommt, Arbeiten halb abgedreht auszuführen.

Immer zu der Arbeitsfläche stehen,damit nicht mit abgedrehter Wirbelsäule gearbeitet werden muss