Ernte sinnvoll verwerten

Beeren und Kirschenernte sinnvoll verwerten

Ob Kirschbäume oder Beerensträucher, fast überall sind sie übervoll mit Früchten behangen. Die Verwertung dieser Früchte gilt es zu meistern.

Der grosse Behang an Früchten in diesem Jahr ist erfreulich. Der Ernte an Beerenfrüchten und Kirschen ist so gross, dass es für Gartenliebhaber fast zu viel wird, die Früchte sinnvoll zu verwerten.

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Frischkonsum
Dieser steht vorerst einmal im Vordergrund. Beeren sind gesund, werden reif geerntet und ihr weg zum Verzehr ist kurz. Beeren im Garten können kurz vor den Mahlzeiten geerntet und dann direkt auf den Tisch gebracht werden. Sicher, Johannisbeeren zum Frühstück, als Nachtisch zum Mittagessen oder als Beigabe zu einem Birchermüesli am Abend ist nicht jedermanns Sache. Obwohl auch Johannisbeeren, Cassis und Stachelbeeren der Gesundheit wohlbekommen. In einem alten Gesundheitsbuch heisst es gar, „dass Johannisbeeren, frisch konsumiert, dem Herzen besonders abträglich seien, da diese zur Erweiterung der Blutbahnen und allgemein der Gefässe beitrügen.“
Kirschen, Himbeeren oder auch Heidelbeeren werden oft viel lieber gegessen. Nun, diese sind ja auch gesund.

Konservieren
Gut und recht. Was ist aber, wenn alle Gläser gefüllt, genügend Konfitüre im Keller steht und der Gefrierschrank mit Beeren angefüllt ist? Da braucht es andere Möglichkeiten.

Dörren
Bei Grossernten wurden früher vor allem Kirschen mit Stein getrocknet, in Stoffsäcke abgefüllt und in einem trockenen Raum aufbewahrt. Vor der Verwendung mussten diese dann Übernacht in Wasser eingeweicht und dann gekocht werden. Der Geschmack war sehr gut. Allerdings war der Steinanteil relativ gross. Die heutigen, grossen Kirschsorten eignen sich deshalb wenig zum Trocknen.
Ganz anders ist es mit den Johannisbeeren. Diese können, voll reif, ganz gut getrocknet werden. Verwendet werden getrocknete Johannisbeeren dann in Früchtetees oder als Beigabe zu ‚Müesli‘. Vor dem Gebrauch die trockenen Beeren ebenfalls in Wasser einweichen.

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Johannisbeeren im Dörrofen

Entsaften
Eine gute und Effiziente Verwertung ist das entsaften. Dabei werden die Beeren im Dampf erhitzt bis die Beerenhaut und Zellwände platzen und der Saft in den Auffangbehälter läuft. Entsaften lassen sich alle Beeren. Auch Kirschen können entsaftet werden. Das gibt einen speziellen, guten Saft der auch einen gesundheitlich hohen Wert aufweisen soll.
Entsaften ist deshalb besonders wertvoll, weil während des Entsaftungsvorganges auch noch andere Arbeiten ausgeführt werden können.
Beim Entsaften folgendes beachten:

  • Fruchtgefäss mit gesunden und voll reifen Früchten füllen
  • Ins Wassergefäss genügend Wasser einfüllen
  • Auf Herdplatte aufsetzen und voll einschalten
  • Der Entsaftungsvorgang kann im transparenten Saftröhrchen kontrolliert werden.
  • Sobald der erste Saft erscheint, beträgt der Entsaftungsvorgang ca 20 Minuten (Betriebsanleitung beachten)
  • Saft in saubere und vorgewärmte Flaschen randvoll abfüllen, beim verschliessen keine Luft einschliessen sonst kann es zu Schimmel (besonders bei Kirschensaft) führen.
  • Flaschen auskühlen lassen beschriften und versorgen.
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Einen Dampfentsafter gibt es in verschiedenen Ausführungen
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Flaschen randvoll füllen und ohne Schaum sofort verschliessen.
Der Saft hält gut ein Jahr.

Verwendung
Aus Kirschen und Beerensäften lassen sich die herrlichsten Mischgetränke herstellen. Wem der Geschmack von Cassis Beeren (Schwarze Johannisbeeren) widersteht, wird ein Mischgetränk geniessen:

1/3 Cassis Saft,
1/3 Süssmost (ohne Kohlensäure aus Tetrapack)
1/3 Wasser

Auch ein Mischgetränk aus
¼ Kirschensaft,
¼ Johannisbeeren Saft,
¼ Wasser und
¼ Süssmost,
ist fein im Geschmack, durststillend und wird wegen des feinen Geschmackes geliebt.
Da lohnt es sich, das ganze einmal auszuprobieren. Da ist dann plötzlich die Beeren- und Kirschenernte nicht mehr zu gross.